Ein alter Werbekuli und ein Collegeblock vs. „aesthetic study-notes” – Schule und Social Media

„Ab diesem Jahr werde ich endlich gut in der Schule sein. Ich fange einfach für jede Klausur eine Woche früher an zu lernen!“ Ein Vorsatz, den man schon oft gehört hat und der fast nie eingehalten wird. Meistens sitzt man dann einen Tag vor der Klassenarbeit am Schreibtisch und starrt verzweifelt auf seine Unterlagen und all den Stoff, den man eigentlich schon längst in seinem Gedächtnis hätte haben sollen. Doch wenn nicht das eigene Elternhaus oder man selbst hinter der plötzlichen Motivation für das kommende Schuljahr steckt, wo liegt dann der Grund? In vielen Fällen lautet er: Social Media. Egal auf welcher Plattform man heutzutage am meisten aktiv ist, überall kann man sich Videos bzw. Beiträge ansehen, die etwas mit Schule zu tun haben. Soziale Medien sind zu einem festen Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden. Sie haben die Art und Weise revolutioniert, wie wir kommunizieren und auf Informationen zugreifen. Die Auswirkungen sozialer Medien auf Schulen und Schüler:innen sind jedoch ein viel diskutiertes Thema. Einerseits können soziale Medien ein leistungsfähiges Instrument für Bildung und Kommunikation sein, andererseits können sie aber auch negative Auswirkungen auf Schüler:innen und Schulen haben.

Zunächst können Social-Media-Plattformen zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Lehrer:innen, Schüler:innen und Eltern eingesetzt werden. Lehrer:innen können beispielsweise soziale Medien nutzen, um Aufgaben und Aktualisierungen zu teilen und mit Schüler:innen und Eltern in Echtzeit zu kommunizieren. Soziale Medien können auch dazu genutzt werden, die Zusammenarbeit zwischen Schüler:innen zu fördern. So können die Schüler:innen beispielsweise gemeinsam an Gruppenprojekten arbeiten und Ideen austauschen. Zudem bieten sie den Schüler:innen Zugang zu einer Fülle von Informationen zu einer Vielzahl von Themen. Dies kann besonders hilfreich für Schüler:innen sein, die recherchieren oder zusätzliche Materialien zur Unterstützung ihres Lernens suchen. Studien haben gezeigt, dass die Nutzung sozialer Medien im Klassenzimmer zu besseren Lernergebnissen führen kann. Schüler:innen, die soziale Medien nutzen, um mit ihren Mitschüler:innen an Projekten zusammenzuarbeiten, erbringen in der Regel bessere Leistungen als diejenigen, die dies nicht tun.

Es gibt jedoch auch negative Auswirkungen der sozialen Medien auf Schulen und Schüler:innen, die berücksichtigt werden müssen. Soziale Medien können eine große Ablenkung für Schüler:innen sein, insbesondere während des Unterrichts. Die Schüler:innen könnten in Versuchung geraten, ihre Social-Media-Konten zu überprüfen, anstatt den Lehrkräften ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Außerdem ist das Internet zu einer Plattform für Cybermobbing geworden. Dies kann besonders schädlich für Schüler:innen sein, die sich durch Kommentare oder Nachrichten von Gleichaltrigen beschämt oder gedemütigt fühlen.

Um auf den Anfang zurückzukommen, lässt sich definitiv sagen, dass soziale Medien süchtig machen können und Schüler:innen, die zu viel Zeit mit sozialen Medien verbringen, haben möglicherweise mit einer Sucht zu kämpfen. Dies kann sich negativ auf ihre geistige Gesundheit und ihr Wohlbefinden sowie auf ihre schulischen Leistungen auswirken. Entweder führt die Sucht dazu, dass Schüler:innen gar nichts mehr für die Schule tun oder aber sich in einem Wahn befinden, in dem sie denken, sie müssen genau so organisiert sein, wie alle die, die es ihnen im großen weiten Netz vormachen. Auch dies kann Druck darstellen, wenn man immer in der Einstellung leben muss, ständig perfekt zu sein zu müssen. Denn sind wir mal ehrlich. Wer schreibt seine Unterlagen für die Schule schon so aufwendig, wie es manchmal auf Instagram und Co. gezeigt wird? Meistens endet es so: ein alter Werbekuli, ein ausgefranster Collegeblock, der mindestens drei Mappen in unterschiedlichen Fächern ersetzt und Yippie, ein Lernzettel ist geboren!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass soziale Medien zwar das Potenzial haben, ein leistungsfähiges Instrument für Bildung und Kommunikation zu sein, dass es aber auch wichtig ist, die möglichen negativen Auswirkungen auf Schulen und Schüler:innen zu berücksichtigen. Es liegt an den Schulen und Lehrer:innen, ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen und Risiken zu finden und sie auf verantwortungsvolle und produktive Weise zu nutzen. Natürlich liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, einen geeigneten Mittelweg für die Nutzung von Sozialen Medien zu finden.

Quellen:

 https://www.cornelsen.de/magazin/beitraege/schule-und-social-media(Zugriff 25/11/22)

https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0010-3497-2018-4-467/social-media-und-psychische-gesundheit-am-beispiel-der-identitaetskonstruktion-auf-instagram-jahrgang-51-2018-heft-4?page=1(Zugriff 25/11/22)

https://www.infranken.de/ratgeber/alltagstipps/so-gefaehrlich-ist-social-media-fuer-die-psyche-tipps-fuer-einen-gesuenderen-umgang-mit-instagram-co-art-5438854(Zugriff 25/11/22)

Digitale Medien und ihr Einfluss aus die Schulleistung – Jugend-und-Integration Webseite! (jugend-hilfe.org) (Zugriff 25/11/22)