Manchmal merkt man es gar nicht und direkt neben einem steht ein Profifußballer! Das kann einem auch gut mal in der Raabeschule passieren. Wir vom Raabeblog sind natürlich gut vorbereitet und wussten, wen wir uns zum Interview einladen:
Bennit Bröger spielt schon lange erfolgreich Fußball beim VfL Wolfsburg. Wie unter anderem in der Braunschweiger Zeitung zu lesen war, startet und trainiert Bennit jetzt auch bei den Profis – und hat vor kurzem seinen ersten Einsatz in einem Bundesligaspiel absolviert. Wir haben Bennit zum Interview eingeladen und waren froh, dass er uns sofort zugesagt hat. Folgende Fragen haben wir dem sportlichen Raaben gestellt:
Welche Sportart spielst du und in welchem Verein bist du aktiv?
Ich spiele bei VfL Wolfsburg Fußball und bin bei den Profis und in der U 19.
Wie lange übst du den Sport schon aus?
Seit ich 4 Jahre alt bin, spiele ich im Verein. Ich bin jetzt 17, also spiele ich 13 Jahre im Verein Fußball.
Warst du schon von Anfang an so gut im Fußball?
Ich habe früher bei einem kleineren Verein gespielt und da ging es gar nicht so sehr um Erfolg, sondern eher darum, Spaß zu haben.
Hast du dir große Ziele gesetzt?
Ja, ich möchte mich jetzt erstmal bei den Profis etablieren und da viele Spiele machen. Ansonsten möchte ich natürlich einfach so viel mitnehmen, wie es geht, was Erfolge angeht. Deutscher Meister zu werden ist natürlich auch ein entfernter Traum, aber mal schauen…
Hast du noch andere Sportarten als Hobby?
Eher nicht. Natürlich laufe (jogge) ich viel, einfach weil es halt mit dem Fußballtraining zusammenhängt und ansonsten machen wir im Verein auch viel Yoga. Aber ich würde das jetzt nicht als mein Hobby bezeichnen (A.d.R.: Bennit grinst). Also habe ich nicht wirklich eine andere Sportart als Hobby.
Ist es schwer, neben der Schule auch Fußball so professionell zu spielen?
Für mich war es eigentlich immer schon so, seit ich hier an der Schule bin, dass ich in Wolfsburg gespielt habe. Von daher war es eigentlich immer Gewohnheit. Nur nächstes Jahr könnte es ein bisschen schwerer werden, weil wir mit den Profis immer vormittags trainieren und das überschneidet sich ja mit den Unterrichtszeiten in der 13. Klasse. Bis jetzt lief es also ganz ordentlich aber es könnte doch jetzt ein bisschen schwerer werden.
Was war dein größter Erfolg bisher?
Mein größter Erfolg war bisher, dass ich in meinem letzten Spiel gegen Mainz mein Bundesliga-Debüt gegeben habe – also das erste Spiel in der ersten Liga für mich!
Wie findest du die Schule und hast du ein Lieblingsfach?
Die Schule finde ich sehr gut und mein Lieblingsfach ist Sport.
Hast du auch einen Lieblingslehrer?
Ja, einer meiner liebsten Lehrkräfte ist Herr Herbert .
Hast du auch andere Mitspieler, die hier aus Braunschweig kommen?
Nein, bei den Profis leider nicht. In der U19 haben wir noch ein oder zwei andere Spieler aus Braunschweig. Bei den Profis werden ja die meisten Spieler aus dem Ausland gekauft oder kommen aus entfernteren Städten, sodass ich hier eher die Ausnahme bin.
Wie ist das ganze Pendeln zum VfL Wolfsburg?
Ich finde es relativ entspannt: Ich werde immer von Fahrern des VfL abgeholt und ich finde die Fahrzeit geht auch. Das ist wahrscheinlich auch einfach eine Gewohnheitssache, weil ich das schon relativ lange mache.
Was macht ihr, wenn ihr ein Spiel gewonnen oder wenn ihr eines verloren habt?
Direkt danach machen wir eigentlich nichts. Wir sind dann einfach in der Kabine und machen bei einem Sieg oder bei einer Niederlage dasselbe: Einfach dasitzen, erholen und dann anschließend essen wir noch was. Das machen wir dann entweder in der Kabine oder wir gehen im Stadion hoch in den VIP-Bereich. Im Nachhinein werden die Spiele natürlich aufgearbeitet und dann wird nach Fehlern geschaut. Das ist meistens aber eher unter der Woche, also nicht direkt am selben Tag. Also erstmal ist jeder für sich und arbeitet das Spiel für sich auf.
Hast du auch einen Plan B, wenn aus der Profikarriere nichts wird?
Auf jeden Fall ist mein Ziel, das Abitur zu machen und sonst halt das Fachabi, wenn das mit dem Abi nicht klappt. Anschließend würde ich dann natürlich erstmal was studieren, aber so einen konkreten Plan habe ich dafür noch nicht. Ob das nur wegen der Fußballpläne so ist, weiß ich nicht. Ich glaube, da gibt es auch andere Schüler, die noch nicht so den Plan haben, was sie konkret machen wollen.
Gibt es etwas, das du aus der Schule mitnimmst und das dir irgendwie hilft als Profifußballer?
Ich würde auf jeden Fall sagen, dass das Soziale hilft – einfach, weil man hier in der Schule ja mit vielen unterschiedlichen Menschen zusammen ist. Im Fußball (gerade bis zur U19) ist das eher so eine kleine Blase von Menschen, die sich relativ ähnlich sind – also eher von einem Schlag. An der Schule ist es halt ein bisschen unterschiedlicher. Bei den Profis ist es dann wieder ander: da einfach verschiedene Menschen aus verschieden Regionen mit verschiedenem Alter zusammen spielen. Da helfen soziale Kompetenzen dann sehr.
Dann ergibt sich die Frage: Wie funktioniert das im Profifußball mit den Sprachen? Können sich alle auf Deutsch verständigen?
Erstmal müssen alle Profis im Verein Deutsch lernen. Aber ansonsten ist der Großteil auf Englisch oder es gibt halt immer unterschiedliche kleinere Gruppen, die sich dann auch auf Französisch oder auch auf anderen Sprachen unterhalten. Insgesamt ich aber der Großteil der Verständigung untereinander auf Englisch. Die Ansprachen vom Trainer sind aber auch manchmal auf Deutsch und dann muss halt jeder zusehen, dass er die Infos erfasst.
In der Profimannschaft ist das dann also auch kulturell ein spannender Austausch?
Auf jeden Fall! Man hat einfach ganz verschiedene Einflüsse, man lernt extrem viel über andere Kulturen. Teilweise kommen Spieler von anderen Kontinenten und das ist einfach auch extrem interessant.
Bennit, wir bedanken uns für das Interview und wünschen dir als Profi viel Erfolg!
Das Interview führte unser junger Redakteur Lux mit Bennit.
Hier noch einige Links zu Bennit Brögers Karriere: