Sexualitäten und Homophobie: Was gehört zu diesen beiden Menschenbildern?

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Immer mehr Jugendliche gehören einer anderen Sexualität an. Dabei wird nicht in „Homo“ und „Hetero“ unterschieden. Es tauchen immer häufiger Begriffe, wie bisexuell, non-binary, asexuell oder transgender auf. Doch es gibt auch Menschen, die Kritik oder sogar Hass gegenüber dieser „Community“ entwickeln. Die „Community“, die immer häufiger in den Medien erscheint, ist die sogenannte LGBTQ „Community“.

LGBTQ ist eine Abkürzung für die Sexualitäten Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender and Queer. Diese Abkürzung ist im Englischen (zunächst LGB) als Zusammenschluss von Personen entstanden, um gegen die Diskriminierung ihrer Sexualität zu kämpfen. Ihr Symbol ist die Regenbogenflagge oder die Progress-Flagge (siehe Beitragsbild). Die erste Flagge entstand erst 1978 am „Gay Freedom Day“. Diese wurde von dem amerikanischen Künstler Gilbert Barker entworfen. Dabei steht jede Farbe für eine andere Bedeutung: Rot=leben, Orange=Heilung, Gelb=Sonne, Grün=Natur, Türkis=Kunst, Blau=Harmonie und Lila für Spiritualität. Vorher wurde aber das Symbol „Rosa Winkel“ verwendet. Dieses Symbol benutzten früher die Nationalsozialisten (NS), um die homosexuellen Häftlinge in den Konzentrationslagern zu kennzeichnen. 2017 entstand dann die Progress-Flagge. Sie wurde von der nichtbinären Graphikdesignerin Daniel Quasar gestaltet. Diese Variation der Regenbogenflagge besitzt auf der linken Seite einen Keil in den Farben der Transgender Flagge (weiß, rosa, blau). Dieser Keil symbolisiert, dass noch viele Herausforderungen gemeistert werden sollen. Außerdem soll mit diesen Farben Aufmerksamkeit auf trans-Menschen, sowie auf Menschen mit einer anderen Hautfarbe gelenkt werden. Heutzutage sieht man nicht mehr so häufig den „Rosa Winkel“, sondern immer mehr die Flaggen der jeweiligen Sexualität, sowie Regenbogen- bzw. Progress-Flaggen.

Gleichzeitig gibt es immer noch Menschen, die LGBTQ verabscheuen, beschimpfen oder beleidigen. Meist agieren jüngere Männer gewalttätig und greifen in extremen Fällen die homosexuellen Menschen auf offener Straße an. Sie beleidigen dann schwule Männer als „Schwuchtel“ oder lesbische Frauen als „Lesbe“. Dabei achten diese Menschen nicht auf die Gefühle der betroffenen Person, sondern sie denken, dass sie mit ihrem Handeln die Sexualität der jeweiligen Person ändern können. Mit ihrem Verhalten erreichen sie häufig, dass immer mehr Menschen Angst davor haben, sich öffentlich oder bei ihrer Familie/Freunden zu outen.

Die Frage, die sich aber daraus ergibt ist:

Warum agieren Menschen homophob?
Eine Ursache für dieses Verhalten ist der Glaube, dass schwule Männer und lesbische Frauen das traditionelle Männerbild und Frauenbild in Frage stellen. Viele meinen nämlich, dass ein Mann stark sein und Durchsetzungsvermögen besitzen sollte. Eine Frau sollte in ihren Augen nämlich für die Kinder da sein und sich für deren Förderung in der Schule bzw. im sozialen Leben einsetzen. Außerdem denken sie auch, dass Schwule nicht nur ein Frauenabbild, sondern auch sehr emotional sind. Gemeint ist also das genaue Gegenteil des großen und kräftigen Mannes: Der typische, übertrieben feminine Schwule, der immer pinke Sachen trägt.  

Weitere Ursache von Homophobie ist die Angst, dass heterosexuelle Männer ihre Macht verlieren. Viele stellen auch die Geschlechterordnung in der gleichgeschlechtlichen Beziehung in Frage. Dabei wollen sie wissen, wer in dieser Partnerschaft der Mann und/oder die Frau ist.

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Ein besonders interessanter Aspekt ist die Homophobie beim Sport. Viele Jugendliche oder Erwachsene denken, dass Schwule oder Lesbische nicht die gleichen Leistungen absolvieren können, wie die heterosexuellen Menschen. Dieses Klischee ist sogar heutzutage noch stark verbreitet, meist auch bei den Jugendlichen.

Es stellt sich so dar, dass Homophobie meist eine Angst vor Veränderung ihres Menschenbildes ist. Außerdem ist es meist ein Klischeebild, welches die Homosexuellen stark herabstupft oder in Gruppen sortiert. Dennoch wollen viele gar nicht ihr Denken, sondern das Denken der LGBTQ „Community“ ändern. Schwierig ist hier, dass viele Menschen mit solcher Einstellung nicht offen für einen Einblick in das Leben dieser Personen sind. Natürlich sollte man nicht alle homophoben Menschen gleichstellen, denn einige Menschen haben ihr Denken von ihrem Elternhaus oder einem anderen Einfluss mitbekommen. Auch einige Kinder/Jugendliche diskriminieren ihre Mitschüler*innen auf Grund ihrer lesbischen oder schwulen Eltern. Häufig kriegen sie diesen Einfluss schon von klein an, wenn ihre Eltern Kommentare gegenüber Homosexuellen machen oder sie versuchen diese zu meiden.

Die LGBTQ „Community“ will insbesondere respektiert und aufgenommen werden. Häufig gewähren viele dafür einen Einblick in ihr Leben und wollen die Möglichkeiten geben, auf ihren Demos oder am „Pride Month“ teilzunehmen. Die „Community“ ist grundsätzlich eine freundliche Gruppe, die in der Gesellschaft aufgenommen werden möchte. Deshalb versuchen diese Menschen homophobe Aussagen zu ignorieren oder darüber zu Lachen, denn für sie zählt der Hass nicht, sondern ihr Leben als Mitglied der LGBTQ „Community“.

von Emily