Wir haben bei Thorben Uster per E-Mail angefragt, ob wir ihn für unsere Raabeblog-Kategorie „Raabenportraits“ interviewen dürfen. Sofort kam eine positive Antwort zurück und nach unkomplizierter Terminabsprache haben wir uns in Stöckheim draußen auf Abstand getroffen. Trotz des Abstands war die Kommunikation kein Problem, weil Thorben eine sehr kräftige und tiefe Stimme hat, die unser Aufnahmegerät problemlos einfangen konnte. Julius – unser Redakteur – war beeindruckt von Thorbens Größe und stellte nach dem Gespräch passend fest, was für ein freundlicher und angenehmer Typ Thorben ist. Hier nun Julius‘ Interview mit Thorben Uster zu seiner Basketball-Karriere:
Raabeblog: Bei welchem Verein spielst du, welche Sportart und in welcher Liga?
Aktuell spiele ich Basketball in zwei Vereinen, das ist einmal bei den Basketball-Löwen Braunschweig in der U19 Bundesliga und parallel spiele ich dazu in Wolfenbüttel bei den Herzogen Wolfenbüttel in der ersten Regionalliga der Herren.
Raabeblog: Wie lange spielst du schon Basketball?
Angefangen habe ich mit Basketball ungefähr mit 11 Jahren. Ich habe quasi parallel damit angefangen als ich hier auf die Raabeschule kam. Das ist jetzt schon ungefähr 7 Jahren her.
Raabeblog: Wie bist du zu dem Sport gekommen?
Mein Vater hat früher auch gespielt und war auch auch Trainer – ungefähr zu der Zeit als ich geboren wurde. Meine Schwester hat vor mir angefangen Basketball zu spielen, weil sie älter ist und dann hatte ich quasi keine andere Wahl mehr. Ich konnte mich da dann ja nicht wieder rausreden (Thorben grinst). So habe ich also angefangen und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Raabeblog: Das hört sich nach einer richtigen Basketballfamilie an.
Ja, so könnte man es sagen.
Raabeblog: Wie hältst du dich in Corona-Zeiten fit? Hast du aktuell noch Training?
Glücklicherweise habe ich sowohl in Braunschweig als auch in Wolfenbüttel gerade Training. Das ist immer abgestimmt auf die Inzidenz. Wenn individuelles oder gemeinsames Training nicht möglich ist, bekommen wir Trainingspläne und oder machen Videokonferenzen bei denen jeder zuhause mit Fitnessübungen Training hat. Wir haben auch Trainingspläne bekommen mit Lauftrainingsplänen und Kraftübungen. Dadurch, dass wir teilweise auch in Kleingruppen trainieren durften, habe ich mich eigentlich auch ganz gut fit halten können über die Zeit.
Raabeblog: Machst du zu Hause auch noch zusätzlich Sport oder nur im Verein?
In der aktuellen Situation mache ich schon vermehrt Sport auch zu Hause, weil wir eben nicht mehr so viel Training haben, wie es sonst üblich war. Also mache ich auch zu Hause recht viele Kraftübungen. Dafür habe ich mir für zu Hause noch ein paar Gewichte zugelegt und ein paar Fitnessgeräte.
Raabeblog: Wie bekommst du Schule und so viel Basketball denn unter einen Hut?
Ich glaube, das hat viel mit Disziplin zu tun. Ich habe immer eine volle eine Woche, aber ich weiß ja, wann ich Training habe, wann ein Spiel, wann die Klausuren liegen und was sonst noch anliegt. Du musst dich einfach gut selbst organisieren können und von Tag zu Tag schauen. Man setzt sich ein Ziel, das man schaffen möchte und dann geht es eigentlich ganz gut. Es hilft natürlich, wenn man auch ein bisschen Support bekommt, von einigen Lehrern und von den Trainern beispielsweise.
Raabeblog: Was gefällt dir denn am besten an deinem Sport?
Auf jeden Fall das Team-Gefühl. Bei mir ist es so, dass ich wirklich auch mit langjährigen Freunden zusammengespielt habe. Dazu kommt auch noch die Schnelligkeit des Spiels: Es geht immer hoch und runter, es ist viel Action, es passieren immer neue Dinge und es gibt so viele verschiedene Varianten, einen Korb zu erzielen oder deinen Mann zu verteidigen. Es gefällt mir einfach sehr gut, dass Basketball so variabel ist.
Raabeblog: Wirst du bei deinem Sport von deiner Familie und deinen Freunden unterstützt?
Meine Familie definitiv! Jetzt bin ich achtzehn, habe den Führerschein und kann ich selbst zum Training fahren. Aber vorher mussten mich meine Eltern schon dauernd zum Training fahren. Das war schon sehr gut, weil ich relativ häufig von Stöckheim in die Innenstadt oder nach Wolfenbüttel fahren musste.
Meine Freunde unterstützen mich natürlich auch. Sie bringen viel Verständnis dafür auf, wenn ich mal nicht zu einem Treffen kommen kann. Manchmal müssen sie mich auch einfach aufmuntern, wenn ich schlecht drauf bin, weil das Training oder ein Spiel nicht so gut lief. Also ich muss schon sagen, dass ich viel Unterstützung von meinen Freunden und der Familie bekomme.
Raabeblog: Unterstützt dich denn die Schule auch?
Das ist von den Lehrkräften abhängig. Wenn ein Tag mal sehr voll vollgepackt ist mit Training und Schule, dann kommt es schonmal vor, dass ich frage, ob ich eine Hausaufgabe später abgeben kann. Die meisten haben dann auch Verständnis dafür. Auch wenn ich mal wichtige Termine hatte, ließ sich das bis jetzt gut regeln.
Raabeblog: Denkst du, dein Leben ist zu einseitig ausgerichtet? Hättest du gerne mehr Zeit für andere Dinge?
Na klar, das ist natürlich schon ein bisschen so. Vor Corona war es eigentlich so: Ich gehe morgens zur Schule, esse dann kurz etwas zu Hause und danach geht es direkt zum Training. Das war jetzt 5 Jahre durchgehend so! Klar, man hat auch auf was verzichtet: Mal konnte ich meine Freunde nicht sehen, mal nicht zum Geburtstag kommen… Aber an sich kann ich schon sagen, dass der Basketball mir auch viel zurückgegeben hat an Erlebnissen, Ereignissen und Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Daher würde ich jetzt nicht sagen, dass es einseitig war. Ich habe auch immer irgendwie noch Zeit für andere Dinge gefunden.
Raabeblog: Wird es nicht langweilig mit immer demselben Training oder ist es auch immer wieder was Neues?
Da muss man unterscheiden: Man hat natürlich einmal das Team, das funktionieren muss, aber auch mich als individuellen Spieler. Ich muss also auch individuell gefördert werden und die Trainer kennen meine Stärken und Schwächen. Darauf gehen sie dann ein und wir arbeiten daran. Außerdem haben wir ja jedes Wochenende einen neuen Gegner, auf den man sich vorbereiten muss. Ich finde das auch immer abwechslungsreich.
Raabeblog: Thorben, vielen Dank für das angenehme Interview.