Beitragsbild: Screenshot von https://www.tu-braunschweig.de/zsb/studieninteressierte/hit/eindruecke
Am Freitag, den 22.09.2023 versammelten sich alle Schüler:innen des 12. und 13. Jahrgangs vor den Dinosauriern des Naturkundemuseums und warteten darauf, dass der HIT (= Hochschulinformationstag) an der TU (= Technische[n] Universität) Braunschweig starten konnte. Von 9:30 bis 13 Uhr erwarteten uns jeweils eine halbe Stunde Vorträge über bestimmte Studiengänge, Vorlesungen und weitere Informationen zum Studium sowie Campus-Touren. Entgegengesetzt vieler Erwartungen gab es nicht nur Informationen zu naturwissenschaftlichen und technischen, sondern auch beispielsweise zu gesellschaftswissenschaftlichen Studiengängen.
Programm
In der ersten Runde habe ich mich für den Vortrag „Wege ins Ausland“ entschieden, wobei ich nicht nur erfahren habe, dass es viele Vorteile haben kann, Auslandssemester zu machen, sondern auch, dass die TU Braunschweig viele Partneruniversitäten in ganz verschiedenen Ländern hat. Andere Mitschüler:innen haben sich währenddessen eine Vorlesung zum Thema „Doping im Freizeitsport“ angehört, wobei der Dozent bewusst Inhalte aus höheren Semestern miteinfließen lassen hat, um zu demonstrieren, worauf ein Pharmazie-Studium hinauslaufen wird. Auch Studiengänge wie beispielsweise Architektur, Kunstwissenschaften oder Wirtschaftsingenieurwesen gab es zu entdecken.
Bei der zweiten Runde wurden neben einer Campus-Tour auch Vorlesungen mit den Leitthemen wie „Leben im Angesicht des Meeresspiegelanstiegs“ oder „Wasserstoff und was treibt dich an?“ angeboten. Zusätzlich gab es noch Informationen zu Studiengängen wie Maschinenbau, Lehramt, Pharmazie und vielen weiteren. Ich habe mir dieses Mal eine Vorlesung zum Thema „Ganzheitliches Life-Cycle Management – Elektroautos: Klimasünder oder Klimaretter‘‘ angehört. Schon das Betreten des Hörsaals war ein anderes Gefühl als beim Betreten eines Klassenraumes: Mehrere Sitzplätze, die sich hintereinander reihen und somit fast den gesamten Raum einnehmen. Vorne drei verschiebbare Tafeln und der Schreibtisch des Dozenten. Beim Sitzen auf den Stühlen mit ausklappbaren Tischen fühlt man sich schon fast wie eine richtige Studentin. In der Vorlesung ging es vor allem viel um die Herangehensweise an Fragen, wie der, ob Elektroautos wirklich besser für die Umwelt sind. Beantwortet werden konnte diese Frage am Ende allerdings nicht, denn wie so oft war die Antwort: Es kommt darauf an.
Nach einer 30-minütigen Pause ging es für uns in den vorletzten Abschnitt, wobei ich mich diesmal über den Studiengang Darstellendes Spiel informiert habe, worunter ich mir zunächst nicht viel vorstellen konnte. Im Laufe des Vortrags habe ich schließlich erfahren, dass dieses Fach viel mit Körperarbeit, Performance sowie Bewegung und wenig mit Schauspielerei zu tun hat. Das Fach wird bereits an mehreren Schulen unterrichtet und habe laut den beiden Vortragenden eine gute Perspektive, als Fach an mehreren Schulen etabliert zu werden. Währenddessen gab es auch Vorlesungen zum Thema Fake News in der Literatur, Quantentechnologie oder das System der Bahn und der ÖPNV in Deutschland.
In der letzten Runde des Tages habe ich noch einmal die Chance genutzt und mich zum Thema Finanzierung des Studiums informiert. Dabei habe ich erfahren, dass ein Studium ziemlich teuer werden kann und es sich trotz der aufkommenden Bürokratie lohnt, BAföG[1] zu beantragen oder sich für ein Stipendium in den verschiedensten Bereichen zu bewerben. Währenddessen fand auch eine Informatik-Vorlesung mit dem Titel „Sortieren geht über Probieren“ statt, wobei der Dozent die Schüler:innen auch durch persönliche Interessensfragen miteinbezogen und ein selbst erstelltes Video gezeigt hat.
Vorteile des Hochschulinformationstages
Durch den Tag an der TU Braunschweig konnten wir vor allem unterschiedliche Eindrücke von realistischen Vorlesungen mit echten Professor:innen sammeln, was viele noch einmal zum Nachdenken angeregt hat, ob sie sich ein Studium vorstellen könnten. Dafür waren ebenfalls die verschiedenen Informationen rund ums Studium hilfreich. Des Weiteren hilft der Tag dabei, sich den Ablauf des Alltags an einer Universität etwas besser vorzustellen, sowie auch den Ablauf einer Vorlesung. Auch die inhaltlichen Informationen zu den Studiengängen waren sinnvoll für die Wahl des eigenen Studienganges, die viele in ein paar Jahren vermutlich auch vor sich haben werden. Ansonsten war der Tag sehr gut organisiert und alle Räume ließen sich meistens gut finden.
Verbesserungsvorschläge
Von Seiten der Schüler:innen kam als Kritik öfter auf, dass die Vorlesungen und Vorträge teilweise etwas kurz waren und nicht alle wichtigen Informationen vermittelt werden konnten, was größtenteils allerdings der begrenzten Zeit geschuldet war. Ansonsten hätten sich einige noch Informationen zu anderen Studiengängen gewünscht, die an der TU Braunschweig zum Beispiel nicht angeboten werden, was natürlich auch eher schwierig ist.
Fazit
Insgesamt würde ich den Tag als sehr gelungen bezeichnen, vor allem im Hinblick darauf, dass viele noch nicht wissen, was sie nach dem Abitur machen wollen und ob ein Studium für sie in Frage käme. Der Tag war von den Veranstalter:innen schön gestaltet und hat uns Schüler:innen ein breit gefächertes Programm geboten. Ich fand es außerdem gut, dass alle Schüler:innen des 12. und 13. Jahrgangs daran teilgenommen haben und man deswegen keinen Unterricht verpassen musste. Man könnte also durchaus sagen, dass der Tag für viele ein Blick in die Zukunft war.
[1] =Bundesausbildungsfördergesetz: kann als Sozialleistung bezeichnet werden und regelt die staatliche Unterstützung für die Ausbildung von Schüler:innen und Student:innen in Deutschland.